diskretionäre Wirtschaftspolitik

diskretionäre Wirtschaftspolitik
diskretionäre Wirtschaftspolitik,
 
Bezeichnung für alle gezielten, im Ermessensspielraum wirtschaftspolitischer Entscheidungsträger liegenden konjunkturpolitischen Maßnahmen v. a. der Geld- und Fiskalpolitik im Gegensatz zu automatischen Stabilisierungswirkungen (Built-in-Flexibility) und regelgebundenen Konzepten (Formula-Flexibility). Diskretionäre Wirtschaftspolitik ist wesentlicher Bestandteil des wirtschaftspolitischen Instrumentariums im Keynesianismus (das Stabilitätsgesetz sieht z. B. überwiegend diskretionäre Maßnahmen vor). Sie wird wegen der Gefahr des ständigen und häufig abrupten Wechsels der ergriffenen Maßnahmen (Stop-and-go-Politik) und Wirkungsverzögerungen (prozyklische Wirkungen antizyklisch konzipierter Konjunkturpolitik) v. a. von Vertretern des Monetarismus und der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik kritisiert. (Konjunktur, Wirtschaftspolitik)

Universal-Lexikon. 2012.

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